Statement+Redebeitrag-Fridays For Future 29.03.

Am 29.03. sind wir erneut mit mindestens 300 MitschülerInnen, Kommilitonen und Arbeitskollegen auf die Straße gegangen, um für eine von uns bestimmte Zukunft zu kämpfen! Dabei wurden neben den allgegenwärtigen Klimaproblemen, Klimakatastrophen als Fluchtursache benannt und der Kapitalismus als Ursache des Problems thematisiert. Wir haben unsere Forderungen nach einem Klimanotstand, kostenlosen ÖPNV und einen sofortigen Stopp der illegalen Rodungen im Stadtpark deutlich gemacht. Die Demonstration war laut und kämpferisch, Parolen wie: Brecht die Macht der Banken und Konzerne! oder A-Anti Anticapitalista setzten sich verstärkt durch. Der Jugend wird bewusst, dass wir das System verändern müssen, um unsere Zukunft auf diesem Planeten zu retten. Abgeschlossen wurde die Demo mit einem emotionalen Redebeitrag einer Person aus der LGBTQ-Community. Dazu wollen wir festhalten: Ihr seid Teil unserer Bewegung, wir vertrauen euch!
Wir sind noch lange nicht satt, am 12.04. werden wir wieder streiken! Achtet auf Ankündigungen
Redebeitrag:
Uns rennt die Zeit davon! Doch selbst ein hochentwickelter Staat wie Deutschland schafft es nicht die Klimaziele ansatzweise einzuhalten. Der Treibhauseffekt wird nicht reduziert, der Kohleausstieg wurde verschoben, Grenzwerte für Luftschadstoffe überschritten, die Abfallproduktion und der Energieverbrauch steigen. Doch warum schafft es die Politik nicht, Antworten auf den Klimawandel zu finden?
Tatsächlich werden 70% der Energie von Unternehmen verbraucht. Doch anstatt einen systematischen Wandel in der Wirtschaft voranzubringen, wie es sogar der GEO-Umweltbericht der UN fordert, sollen die Verbraucher zur Kasse gebeten werden.
Der Staat droht mit Fahrverboten, Ökosteuern für Haushalte und Strompreiserhöhungen.
Währenddessen wird den Unternehmen freie Hand bei ihrer profitgeleiteten, rücksichtslosen Produktion gewährt. Im Kapitalismus kann die Wirtschaft nicht auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein, sie ist gewinnorientiert. Lobbyisten beeinflussen (in ominösen Hinterzimmern) die politischen Entscheidungen zu ihren Gunsten. So kann VW, trotz Skandalen und Fahrverboten, weiterhin Dieselmotoren produzieren, die Zulassung des Umwelt- und gesundheitsschädliche Glyphosat wurde genauso wie der Kohleausstieg verschoben.
Eine wachsende und konkurrenzfähige Wirtschaft steht im Gegensatz zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise.
Im Hambacher Forst geht die Polizei erneut gegen die BesetzerInnen vor, die den verbliebenden Teil eines der ältesten Wälder Deutschlands verteidigen wollen. Währenddessen zerstört RWE ganze Landstriche und Ortschaften, um ihren Braunkohletagebau zu erweitern. Für die PolitikerInnen Nordrhein-Westfalens ist nicht der Umweltzerstörer RWE das Problem, sondern der Protest für eine klimagerechte Zukunft.
Wie Greta Thunberg sagte: Wenn es unmöglich ist Lösungen im bestehenden System zu finden, sollten wir das System an sich ändern. Es kann nicht sein, dass Konzerne Profite auf Kosten unserer Zukunft machen! Es braucht einen Generationenwechsel!
Wie wir bei den Artikel 13-Demos oder bei den Protesten gegen TTIP oder gegen die neuen Polizeigesetze bemerkt haben, bringt es nichts sich auf die PolitikerInnen zu verlassen, denn für sie sind privatinteressen wichtiger als das Gemeinwohl. 
Genauso wie unsere Arbeitskraft zur Ware von KapitalistInnen wird, werden unsere Sorge zur Ware für den Wahlkampf.  Es braucht Tabubrüche, wie den Schul- und Ausbildungsstreik, um den benötigten Druck aufzubauen, damit sich unsere Konsum-und Produktionsweise radikal ändert. 
Der Kapitalismus ist unvereinbar mit einer nachhaltigen Wirtschaft, also auch unvereinbar mit wirklichem Klimaschutz. Viele von uns sind AntikapitalistInnen, da wir im bestehenden Wirtschaftssystem keine Zukunft sehen. Die Unternehmen müssen unter die Kontrolle von der Gesellschaft gestellt werden, anstatt in die Hände von profitgeleiteten Managern.
System Change-not Climate Change!
Solidarität mit dem Hambacher Forst!
Nie wieder CDU; Nie wieder SPD
Jugend in die Offensive!