1.MAI AUFRUF

Der 1. Mai ist das traditionelle Datum, an dem sich das Proletariat Jahr für Jahr auf den Straßen vereint. Doch es ist nicht die Tradition, die uns motiviert, sondern die immer noch aktuellen Kämpfe unserer Klasse. Der westliche Rechtsruck, der Klimawandel und die Beschäftigungskrise stellen uns vor Herausforderungen, die wir nur im Klassenkampf lösen können. All diese Herausforderungen sind logische Konsequenzen eines Systems, das auf Ausbeutung, Rassismus und der Aufrechterhaltung des Patriarchat basiert. Warum gerade die Jugend alle Gründe hat im Kapitalismus keine Zukunft zu sehen, soll Inhalt unseres Beitrags sein.

Jugend im Kapitalismus:
Wir Jugendliche werden gerne als unpolitische, homogene Masse dargestellt. Diese Darstellung ist schlichtweg falsch, viele von uns sind nur noch nicht kapitalistisch indoktriniert. Schließlich ist die Bildung, die wir in der Schule erhalten, nicht für unseren Lebenserfolg erforderlich, sondern zielt auf die Herausbildung kapitalistischer Tugenden ab: Selektierertum / Zerschlagung solidarischer Kollektive /  Konkurrenzkampf
Schon in der 4. Klasse werden wir auf Haupt- Real- und Förderschulen, bzw. aufs Gymnasium zugeteilt. Diese Einteilung orientiert sich meist am Klassenstand unserer Eltern. Währenddessen wir schon früh eingeteilt werden, wird solidarisches und selbstbestimmtes Verhalten bestmöglich von den Autoritäten bekämpft. Beispielsweise liegt die Bestrafung bei Abschreib-Delikten, sowohl beim Abschreiber, als auch bei der Person, die „abschreiben ließ“. Diese Doppelbestrafungen können meistens nur durch Anschwärzen des jeweils anderen vereitelt werden, eine Unschuldsvermutung gibt es in der Schule nicht. So bekommen wir schon früh beigebracht, dass wir unsere eigene Haut nur retten können, indem wir gegeneinander statt miteinander denken. Was entsteht ist der für den Kapitalismus-typische Konkurrenzkampf, wir werden zu EinzelkämpferInnen erzogen.
In der Schulzeit werden also die Grundlagen für die Herausbildung der sozialen Klassen gelegt. So werden wir in potenzielle AkademikerInnen, Auszubildende und „Nichtsnutze“ eingeteilt, wobei es nicht verwundert, dass nur 21% der Studierenden aus ArbeiterInnenfamilien kommen. Jedoch führt sich diese Selektierung in der Universität und im Betrieb fort. Was bleibt sind verwischte Klassenunterschiede durch die Proletarisierung der akademischen Arbeit, während sich eine „Elite der Eliten“ an den Privatunis und später in den Führungsetagen von Konzernen und Parteien herausbildet.
Im Endeffekt landen alle Auszubildenden und die meisten AkademikerInnen in lohnabhängigen Jobs, in denen sie sich fremdbestimmt ausbeuten lassen müssen. Alternativ rutschen sie in die Arbeitslosigkeit ab, wo sie soziale Ächtung und ein Leben am Existenzlimit erwartet.
        
Die Entwicklung vom Proletariat zum Prekariat
Durch die beständigen Lohnkämpfe der ArbeiterInnenklasse, wurden industrielle und technologische Fortschritte entwickelt, um die tatsächlich benötigte Arbeitskraft immer weiter zu reduzieren. Im Kapitalismus gibt es keine „gerechtfertigte Arbeitslosigkeit“, da es die soziale Angst der Erwerbslosigkeit ist, die die Menschen dazu zwingt sich ausbeuten zu lassen. Das System ist dazu gezwungen neue Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen, um die Legitimität des Kapitalismus aufrecht zu erhalten.
Hier kommt es zur Herausbildung des Prekariats, welches v.a. im Dienstleistungssektor tätig ist. Das beste Beispiel ist die Logistik Branche, wo Konzerne anstatt eine bestimmte Anzahl von Personen mit festen Arbeitsbedingungen einzustellen, unbestimmt viele „Selbstunternehmer“ um einzelne Aufträge wetteifern lassen. Der absolute Konkurrenzkampf zwingt die ArbeiterInnen in unbefristete Arbeitsverträge, ohne jede wirtschaftliche Absicherung. Besonders beliebt sind diese Beschäftigungsformen in sogenannten „Plattform-Unternehmen“, wie Uber oder Amazon. Amazon will in Osterwedding ein neues Logistikzentrum eröffnen, in dem diese Beschäftigungen Normalität werden sollen. Obwohl die Politik und die Medien schon mit den geschaffenen Arbeitsplätzen liebäugeln, sagen wir Amazon den Kampf an! Wir sehen keine Zukunft in einer Arbeitswelt, die uns 24/7 beschäftigt.
Wie wir kämpfen wollen:
Ähnlich wie die Gelbwesten in Frankreich, welche größtenteils prekär beschäftigt sind, wollen wir die Beschäftigungsfrage auf eine Systemfrage übertragen. Das System ist es, welches künstlich Leid erzeugt, um seine eigene Herrschaft zu sichern. Menschen verdursten neben Coca-Cola-Abfüllanlagen, weil Investoren Profite mit Lebensmittelspekulationen machen. Währenddessen neue Luxusviertel gebaut werden, erfrieren Menschen auf der Straße. Die Gelbwesten versuchen den Kapitalismus als globales Konstrukt anzugreifen, indem sie Lohngrenzen (15.000$) und ein Ende von Armut fordern. Die Bewegung erhält sich aufgrund ihrer antiautoritären Strukturen, die eine Vereinnahmung durch Parteien oder Gewerkschaften verhindern konnten.
        
Internationalismus statt Volkswahn
Die internationale Krise des Kapitalismus erzeugt überall systemkritische Bewegungen, die sich nicht mehr mit der ungerechten Verteilungspolitik der Eliten zufrieden geben. Diese werden befeuert durch den Klimawandel, der die Nachhaltigkeit des Systems endgültig widerlegt hat. Währenddessen die Kritik am Kapitalismus wächst, erlebt die etablierte Politik einen globalen Vertrauensverlust. Wir sehen dies als logische Entwicklungsstufe des Neoliberalismus an: Die Politik baut rassistische Feindbilder auf, um von den realen/sozialen Problemen abzulenken. Die herrschende Klasse bedient sich dieser, um ihre eigene Machtposition zu schützen, bevor sie infrage gestellt wird(Polizeigesetze, Asylgesetzte, Internetzensur). Um den Faschismus aufzuhalten, müssen wir für eine klassenlose und emanzipierte Gesellschaft kämpfen. Wir müssen unsere Bewegungen mit Blockaden, Besetzungen, Enteignungen und Kooperativen weiterentwickeln, um unsere Systemkritik praktisch werden zu lassen. Wir müssen von anderen Bewegungen lernen und uns solidarisch zeigen. Nur so können wir eine globale Bewegung werden, die stark genug ist, den Kapitalismus zu überwinden.
Für eine Schule der SchülerInnen, eine Uni der Studierenden und einen Betrieb der ArbeiterInnen!
Heraus zum 1. Mai, 14 Uhr Olvenstedter Platz!
Hoch die internationale Solidarität!
No War, but Class War!
Jugend Offensive

Redebeiträge Fridays for Future-Demonstration 12.04.

Redebeitrag 1:
Liebe Studierende, Schülerinnen und Schüler 
Es ist schön zu sehen dass sich heute wieder so viele von uns hier versammelt haben um für unsere Zukunft zu kämpfen. Unsere Bewegung wächst und erhöht somit stetig den Druck auf die PolitikerInnen, DirektorInnen und Wirtschaftsbosse dieser Welt, die uns lächerlich machen, den Mund verbieten und unsere Zukunft weiter für Profite und Macht verkaufen wollen. Doch ist es nicht nur wichtig, dass unsere Bewegung wächst, sondern auch, dass sie es schafft eine unabhängige, emanzipatorische  Bewegung zu werden, die von uns SchülerInnen und Studierenden angeführt wird. Noch hängt die Organisation der Demonstrationen, Kundgebungen und anderweitigen Aktionen an einem sehr kleinen Kreis von Leuten. Auf der einen Seite ist es anstrengend für diese Personen, da sie sehr viel Arbeit auf sich nehmen müssen, aber vor  allem ist es schlecht für uns alle, da so über unsere Köpfe hinweg entschieden wird, wie es mit unserer Bewegung weitergeht.
Für uns gehen die Forderungen, welche von uns übergestellten DeligiertInnen festgelegt wurden, nicht weit genug. So ist von keinem Klimanotstand oder praktischen Finanzierungsmöglichkeiten für die privaten Haushalte die Rede. Anstatt die wahren Verursacher des Klimawandels zur Verantwortung zu ziehen, sollen wir alle tief in unsere Taschen greifen. Es gbt keine Möglichkeit die Umsetzung unserer Forderungen durch die Politik und die Konzerne zu überwachen. Deshalb fordern wir eine unabhängige Kommission der SchülerInnen und Studierenden, die den PolitikerInnen auf die Finger schaut. Wir brauchen weitreichende, strukturelle Veränderungen, damit wir den Klimawandel aufhalten können. Um das Auto als gängiges Transportmittel abzulösen, brauchen wir kostenlosen Nahverkehr. Um uns ökologischer zu ernähren, müssen Bioprodukte bezahlbar werden. Es kann nicht sein, dass alleine wir VerbraucherInnen die Kosten für den Umweltschutz tragen müssen.
Deshalb sollten wir es uns alle zum Ziel machen unsere Zukunft als Schüler und Schülerinnen selbst in die Hand zu nehmen. Wir dürfen uns unsere Selbstbestimmung nicht von Parteien entreißen lassen, die uns durch ihre Untätigkeit in diese katastrophale Situation gebracht haben und die uns nur als zukünftige Wählerstimmen sehen. Selbst die Grüne Partei, die unter anderem  die Rodung des Hambacher Forstes mittrug oder auf Bundesebene für den umstrittenen Bundeswehreinsatz in Mali stimmte, kann nicht unsere Interessen vertreten. Auch hier in Magdeburg haben sie die illegale Rodung von MWG und WOBAU nicht verhindert. Wir sehen, das es der Grünen Partei nicht um wirklichen Klimaschutz, sondern um ihren Wahlerfolg geht.
Wir dürfen uns nicht von den etablierten Parteien vereinnahmen lassen! Dafür ist es essentiell die Organisation unserer Bewegung an alle Schulen und an die Uni zu verlagern. Wir müssen an unseren Schulen SchülerInnenräte, Arbeitsgemeinschaften und Chatgruppen bilden, an denen sich alle SchülerInnen beteiligen können,  um all unsere Interessen und Forderungen mit in die Bewegung einzubringen. Eine pluralistische Planung, die weitgefächert alle Meinungen und Standpunkte mit einbezieht ist notwendig, um einen Kampf zu führen, der in der Lage ist eine umweltbewusste Zukunft zu schaffen.
   Wir müssen Foren schaffen, auf denen wir zusammentreffen, disskutieren und uns gegenseitig unterstützen können. Es reicht nicht aus sich auf Lösungsvorschläge der Politik zu verlassen, wir müssen unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen.
Am 10. Mai werden wir eine Veranstaltung in der Waldorfschule ausrichten, bei der wir unsere Bewegung auf alle Schulen auszuweiten und eine inhaltliche Grundlage in Disskusionen und Vorträgen erarbeiten wollen. Jede und jeder ist gefragt! Bildet euch, Bildet andere, Bildet Banden!
Klimanotstand Jetzt!
Jugend in die Offensive!
Redebeitrag 2:
“Wir sind Antikapitalist*innen aus ganz Deutschland und haben uns zusammengeschlossen, um einen Beitrag zu diesen Debatten zu leisten. Wir sind in verschiedenen Ortsgruppen innerhalb von FFF aktiv. Kurze Gespräche, Flyer, Vorträge und Diskussionen reichen uns aber nicht aus. Um mehr Gehör für antikapitalistische Positionen zu finden, haben wir eine Website und ein Grundsatzpapier erarbeitet, das wir den Ortgruppen als Diskussionsbeitrag vorlegen.” – ChangeForFuture
http://changeforfuture.cf/
In den letzten Monaten hat sich eine deutschlandweite, FridaysForFuture-interne Plattform gegründet, die explizit antikapitalistisch ist. Warum wir Antikapitalistinnen und Antikapitalisten sind, haben wir immer wieder in unseren Redebeiträgen beschrieben. Der Klimawandel stellt uns vor eine noch nie dagewesene Herausforderung, die wir nur lösen können, wenn wir unsere Wirtschaftsweise radikal ändern. Genau diese Haltung wird deutlich, wenn ihr euch den Beitrag durchlest: wir können uns nicht auf die Politik verlassen! Immer wieder gab und gibt es Menschen, die ihr Leben und somit auch ihre Wirtschaft selbst organisieren.
Denn es geht auch anders, wir müssen nur über unseren eigenen Tellerrand schauen. Als Beispiel für eine ökologische und internationalistische bewegung würden wir hier gerne das projekt make rojava green again anführen. Sie haben es sich als Ziel gesetzt, die natur im Norden Syriens wieder aufzubauen, die durch einen Krieg zerstört wurde, an dem Deutsche Firmen wie Rheinmetall reichlich profitiert haben. Die Menschen haben sich vom Staat und dessen PolitikerInnen losgelöst, um eine Wirtschaft aufzubauen, die nicht auf Profit sondern auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.
Sie entwickelten ein vielfältiges und komplexes Ökosystem,welches den Menschen alles, was sie zum Leben brauchen, bereitstellt.
Viele verschiedene, selbstorganisierte Projekte tragen dazu bei, wie zb. durch das Pflanzen von Bäumen auf den zerstörten Böden, welche einerseits Nahrung für die BewohnerInnen bereitstellen aber anderseits auch schutz für Tiere bieten und den Wasserzyklus regenerieren. Bis ende 2018 wurden schon 50.000 Bäume gepflanzt.
Für die Bewässerung der Bäume wird gefiltertes Abflusswasser verwendet, welches ansonsten in Flüsse und Seen gepumpt werden würde. Außerdem wird sich auch sehr stark für das Nutzen von Wind- und Solarenergie eingesetzt,um die klimatischen Bedingungen Nordsyriens nicht weiter zu belasten.
Genau dieses ökologische Projekt will der türkische Staatspräsident Erdogan mit islamistischen Milizen besetzen, ähnlich wie ein Jahr zuvor das Gebiet Afrin. Jetzt, wo der islamische Staat territorial von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG und YPJ besiegt wurde, zieht die USA ihre Truppen ab. Damit macht Trump den Weg frei für den nächsten Angriffskrieg der Türkei auf die letzte demokratische Region im Mittleren Osten.
Trotz dessen sie sich durch die Kriege in einem wirtschaftlichen Notstand befinden, schaffen sie es eine nachhaltige Wirtschaft aufzubauen. Ohne Kohlekraftwerke oder Autobahnen, die durchs ganze Land gehen. Es ist eine Frage des Systems, nicht der finanziellen Möglichkeiten, wie die Wirtschaft aufgebaut ist. Es ist der Kapitalismus, der die Erde und die Menschen zu Grunde richtet.
Um den Kapitalismus in Frage zu stellen, brauchen wir eine selbstorganisierte Bewegung, unter Einbindung von allen, unseren Möglichkeiten und Fähigkeiten. Es braucht mehr als Demonstationen, wir müssen eben solche Projekte schaffen, um unsere ausgebeutete natur zu retten. Auch in Deutschland gibt es kooperative Kommunen, wo die Menschen gemeinsam ihr Leben organisieren.
Es geht auch anders, aber nicht mit einer Politik, die sich lieber von den Interessen von Menschen leiten lässt, die so viel haben, dass sie es in ihrem Leben nicht ausgeben können. Es ist nicht die Umwelt, die die PolitikerInnen und UnternehmerInnen schützen wollen, sondern ihre Macht und ihr Geld! Die deutschlandweiten Streiks gehen in die 18. Woche, die Politik wird nichts ändern. Es wird Zeit die Politik zu ändern!
Jugend in die Offensive!
Hoch die internationale Solidarität!
Hier noch ein Videoausschnitt aus der Demo:
One Solution – Revolution!

Redebeitrag Vorabend-Demonstration 05.04.

Wir mobilisierten mit dem Roten Aufbau Burg und Zusammenkämpfen Magdeburg zur Bündnisdemo:
“Staat und Nazis Hand in Hand – Organisiert den Widerstand!”
Unser Motto hat sich als zutreffend herausgestellt, unsere Demonstration wurde mit einem offensiven Polizeiaufgebot konfrontiert. Die Nazis hatten am Folgetag vergleichsweise viele Freiräume auf der Straße und um die Demo herum. Unsere Kundgebung wurde bestmöglich abgeschirmt und vom Start der Demonstration an in “Spaliermanier” begleitet. Wir wurden mehrfach von der Polizei angehalten, unter anderem mit der Forderung die Transparente auf Schulter-Hürfthöhe zu tragen. Dabei kam es immer wieder zu Übergriffen durch die behelmten StaatsbeamtInnen. Trotz der Interventionen behielt die Demonstration ihren kämpferischen Charakter bei.
Mit über 200 AntifaschistInnen zogen wir durch den Nazikiez Sudenburg.
Keine Homezone für Nazis!
Redebeitrag:
Liebe Genossinnen, liebe Genossen. Schön, dass wir uns alle heute hier versammelt haben, um gegen die Faschisten in unserer Stadt und international zu kämpfen. Aus diesem Grund stellen wir uns klar und deutlich gegen die rassistische Bürgerinitiative Magdeburg, die morgen (6.4.) einen weiteren Aufmarsch in Magdeburg abhalten wollen. Für uns Jugendliche stellt Antirassismus und grenzenloses Denken Grundlage unseres individuellen Selbstverständnis dar. Wir verstehen uns als internationale Klasse, egal ob wir lohnabhängig angestellt sind oder uns in Ausbildungsverhältnissen befinden. Wir alle werden vom Kapitalismus ausgebeutet!
Rassismus spaltet
Die etablierte Politik versucht im Einvernehmen mit rechten Parteien und Organisationen die Spaltung innerhalb unserer Klasse voranzutreiben. Schon in der Schule vollzieht sich eine Cliquen-Bildung, die durch die Abgrenzung weißer MitschülerInnen und LehrerInnen verstärkt wird. Im Betrieb oder in der Uni setzt sich genau diese Spaltung fort, gefördert von Medien und Politik. So ist es nicht verwunderlich, dass sich nationalistische und fremdenfeindliche Ideologien in der BRD festsetzen.
Gesellschaftlicher Rechtsruck
Der Kapitalismus produziert Gewinner und Verlierer, entsprechend der Verhältnisse in die wir hineingeboren werden. Die Frustration, die dieses System produziert, wird durch die herrschende Klasse auf die Schwächsten kanalisiert. Seit 2015, mit Anbeginn der sogenannten „Flüchtlingskrise“ gibt es für die politischen Eliten kaum mehr andere Themen als Asyltourismus und Asylrechtsverschärfungen. Das kommt ihnen Recht, denn so können sie von den tatsächlichen Verursachern des sozialen Elends ablenken.
Kultureller Rassismus
Bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass sich die westliche Zivilisation als Maßstab für sämtlicher Kulturen betrachtet. Die scheinbar emanzipatorischen Werte der kapitalistischen Welt werden gegen fundamentalistische Haltungen ausgespielt. Das Ziel sollte klar sein: Unsere Demokratie ist fortschrittlich, alles andere ist zurückgeblieben. Es ist nicht so, dass ausschließlich rechte Organisationen diese Haltung verinnerlichen, sondern es ist gesellschaftlicher Konsens. Die besitzende Klasse nutzt diese Atmosphäre der Abgrenzung, um unbehelligt Profite in Entwicklungs- und Schwellenländer zu generieren.
Westlicher Imperialismus
Die wirtschaftliche Globalisierung kann als abgeschlossen gewertet werden, denn überall haben sich Unternehmen und Konzerne angesiedelt und beuten die Menschen und die Umwelt auf perverse Art und Weise aus. Doch der Profit, der in den Betrieben und Monokulturen erwirtschaftet wird, bleibt nicht vor Ort, sondern fließt in den Rachen von rücksichtslosen Investoren. Was in den 3.Welt-Ländern bleibt ist ökonomischer Rückstand und eine Wirtschaft, die durch Spekulationen und Monokulturen die Lebensgrundlage der Menschen zerstört. Der moderne Rassismus nährt sich aus eben dieser ökonomischen Unverhältnissmäßigkeit. 
Krise des Kapitalismus- Internationalismus als Antwort
Trotz der gegeben Überproduktion von Nahrung, müssen immer noch Milliarden Menschen an Hunger leiden. Obwohl überall die Produktionsraten steigen, bleibt der erwirtschaftete Gewinn ausschließlich bei den Superreichen, die Schere zwischen Arm und Reich wächst und wächst. Die Antwort der Herrschenden ist zunehmender Autoritarismus, währenddessen rechte Meinungen legitimiert werden. Für uns ist klar, dass die natürliche Entwicklung des Kapitalismus der Faschismus ist. Allmählich wächst bei den Menschen der Unmut gegenüber eines Systems, welches sich selbst zerstören wird. Der Klimawandel, welcher durch die kapitalistische Wirtschaftsweise befeuert wird, setzt uns ein Ultimatum.
Nur mit antifaschistischen und internationalistischen Denken, können wir eine Perspektive entwickeln, die es zukünftigen Generationen ermöglicht eine Zukunft auf dieser Welt zu haben. Wir dürfen uns nicht auf die faschistische Hetze einlassen, sondern müssen uns solidarisch mit allen aufständischen Bewegungen zeigen und für eine klassenlose Gesellschaft kämpfen!
Klassenkampf statt Vaterland!
Hoch die internationale Solidarität
Jugend in die Offensive!