Wir mobilisierten mit dem Roten Aufbau Burg und Zusammenkämpfen Magdeburg zur Bündnisdemo:
“Staat und Nazis Hand in Hand – Organisiert den Widerstand!”
Unser Motto hat sich als zutreffend herausgestellt, unsere Demonstration wurde mit einem offensiven Polizeiaufgebot konfrontiert. Die Nazis hatten am Folgetag vergleichsweise viele Freiräume auf der Straße und um die Demo herum. Unsere Kundgebung wurde bestmöglich abgeschirmt und vom Start der Demonstration an in “Spaliermanier” begleitet. Wir wurden mehrfach von der Polizei angehalten, unter anderem mit der Forderung die Transparente auf Schulter-Hürfthöhe zu tragen. Dabei kam es immer wieder zu Übergriffen durch die behelmten StaatsbeamtInnen. Trotz der Interventionen behielt die Demonstration ihren kämpferischen Charakter bei.
Mit über 200 AntifaschistInnen zogen wir durch den Nazikiez Sudenburg.
Keine Homezone für Nazis!
Redebeitrag:
Liebe Genossinnen, liebe Genossen. Schön, dass wir uns alle heute hier versammelt haben, um gegen die Faschisten in unserer Stadt und international zu kämpfen. Aus diesem Grund stellen wir uns klar und deutlich gegen die rassistische Bürgerinitiative Magdeburg, die morgen (6.4.) einen weiteren Aufmarsch in Magdeburg abhalten wollen. Für uns Jugendliche stellt Antirassismus und grenzenloses Denken Grundlage unseres individuellen Selbstverständnis dar. Wir verstehen uns als internationale Klasse, egal ob wir lohnabhängig angestellt sind oder uns in Ausbildungsverhältnissen befinden. Wir alle werden vom Kapitalismus ausgebeutet!
Rassismus spaltet
Die etablierte Politik versucht im Einvernehmen mit rechten Parteien und Organisationen die Spaltung innerhalb unserer Klasse voranzutreiben. Schon in der Schule vollzieht sich eine Cliquen-Bildung, die durch die Abgrenzung weißer MitschülerInnen und LehrerInnen verstärkt wird. Im Betrieb oder in der Uni setzt sich genau diese Spaltung fort, gefördert von Medien und Politik. So ist es nicht verwunderlich, dass sich nationalistische und fremdenfeindliche Ideologien in der BRD festsetzen.
Gesellschaftlicher Rechtsruck
Der Kapitalismus produziert Gewinner und Verlierer, entsprechend der Verhältnisse in die wir hineingeboren werden. Die Frustration, die dieses System produziert, wird durch die herrschende Klasse auf die Schwächsten kanalisiert. Seit 2015, mit Anbeginn der sogenannten „Flüchtlingskrise“ gibt es für die politischen Eliten kaum mehr andere Themen als Asyltourismus und Asylrechtsverschärfungen. Das kommt ihnen Recht, denn so können sie von den tatsächlichen Verursachern des sozialen Elends ablenken.
Kultureller Rassismus
Bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass sich die westliche Zivilisation als Maßstab für sämtlicher Kulturen betrachtet. Die scheinbar emanzipatorischen Werte der kapitalistischen Welt werden gegen fundamentalistische Haltungen ausgespielt. Das Ziel sollte klar sein: Unsere Demokratie ist fortschrittlich, alles andere ist zurückgeblieben. Es ist nicht so, dass ausschließlich rechte Organisationen diese Haltung verinnerlichen, sondern es ist gesellschaftlicher Konsens. Die besitzende Klasse nutzt diese Atmosphäre der Abgrenzung, um unbehelligt Profite in Entwicklungs- und Schwellenländer zu generieren.
Westlicher Imperialismus
Die wirtschaftliche Globalisierung kann als abgeschlossen gewertet werden, denn überall haben sich Unternehmen und Konzerne angesiedelt und beuten die Menschen und die Umwelt auf perverse Art und Weise aus. Doch der Profit, der in den Betrieben und Monokulturen erwirtschaftet wird, bleibt nicht vor Ort, sondern fließt in den Rachen von rücksichtslosen Investoren. Was in den 3.Welt-Ländern bleibt ist ökonomischer Rückstand und eine Wirtschaft, die durch Spekulationen und Monokulturen die Lebensgrundlage der Menschen zerstört. Der moderne Rassismus nährt sich aus eben dieser ökonomischen Unverhältnissmäßigkeit.
Krise des Kapitalismus- Internationalismus als Antwort
Trotz der gegeben Überproduktion von Nahrung, müssen immer noch Milliarden Menschen an Hunger leiden. Obwohl überall die Produktionsraten steigen, bleibt der erwirtschaftete Gewinn ausschließlich bei den Superreichen, die Schere zwischen Arm und Reich wächst und wächst. Die Antwort der Herrschenden ist zunehmender Autoritarismus, währenddessen rechte Meinungen legitimiert werden. Für uns ist klar, dass die natürliche Entwicklung des Kapitalismus der Faschismus ist. Allmählich wächst bei den Menschen der Unmut gegenüber eines Systems, welches sich selbst zerstören wird. Der Klimawandel, welcher durch die kapitalistische Wirtschaftsweise befeuert wird, setzt uns ein Ultimatum.
Nur mit antifaschistischen und internationalistischen Denken, können wir eine Perspektive entwickeln, die es zukünftigen Generationen ermöglicht eine Zukunft auf dieser Welt zu haben. Wir dürfen uns nicht auf die faschistische Hetze einlassen, sondern müssen uns solidarisch mit allen aufständischen Bewegungen zeigen und für eine klassenlose Gesellschaft kämpfen!
Klassenkampf statt Vaterland!
Hoch die internationale Solidarität
Jugend in die Offensive!